TTC Wiehl – Chronologie

Im Jahr 2015 begann im Tischtennissport in der Stadt Wiehl eine neue Zeitrechnung:
Die beiden traditionsreichen TT-Vereine TTC Bomig, der 1958 gegründet worden war, und der TTV Bielstein 04, der als TT-Abteilung des BSV „Viktoria“ Bielstein 1965 mit dem Sport mit dem kleinen Zelluloidball begann und just in diesem Jahr auf sein 50-jähriges Bestehen zurückblickte, schlossen sich zusammen und fusionierten zu dem neuen Tischtennis-Großverein TTC Wiehl e.V.

Dass die beiden Nachbarvereine, die jahrzehntelang auf gut nachbarschaftlicher Basis sportliche Konkurrenten waren, ab 2015 gemeinsam in die Zukunft gingen, wurde von beiden Klubs als „Schritt in die richtige Richtung“ bezeichnet. Angesichts des demografischen Wandels und in einer Zeit, in der das ehrenamtliche Engagement nicht mehr so selbstverständlich ist, war diese Entscheidung sicherlich eine gute Chance, die Kräfte zu bündeln.

Auch Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker beglückwünschte beide Vereine zu diesem Schritt und äußerte sich in seinem Grußwort zur ersten gemeinsamen Saison 2015/16 sehr froh über die Tatsache, „ … dass die Fusion zu keinen Reibungsverlusten geführt hat“. Auch der Vorsitzende des TT-Großvereins mit seinen rund 200 Mitgliedern, Michael Becher, der zuvor die Geschicke des TTC Bomig gelenkt hatte, zog ein positives Fazit nach dem Zusammenschluss: „Ich bin sehr froh und auch etwas stolz, dass die Fusion nicht nur sportlich funktioniert, sondern es auch im zwischenmenschlichen Bereich einfach passt.“ Und nach der ersten gemeinsamen Saison, die für den TTC Wiehl überaus erfolgreich verlief, resümierte Becher: „Wir sind relativ schnell zu einem Verein zusammengewachsen.“ Und der TTC-Sportwart Chris Hubrich freute sich auch über den sportlichen Aufschwung: „Seit der Fusion ist die Trainingsbeteiligung rekordverdächtig, da bleiben keine Wünsche offen.“ Und die gute Trainingsbeteiligung trug auf Anhieb Früchte, denn nach der ersten Meisterschaftssaison 2015/16, feierten nicht weniger als fünf der acht Herrenmannschaften des TTC Wiehl den Aufstieg in die nächsthöhere Spielklasse.

Aktuell nimmt der TTC Wiehl mit vier Herrenmannschaften und zwei Nachwuchsteams (eine Jugend- und eine Schülermannschaft) am Spielbetrieb teil. Zusätzlich starten noch 3 Rolli-Mannschaften in der 2. Bundesliga bzw. Regionalliga Mitte. Ein wesentlicher Grund für die Fusion im Jahr 2015 war auch das Thema Jugendarbeit, um die Nachwuchsarbeit weiter zu forcieren. Und die Bemühungen der TTC-Verantwortlichen tragen Früchte, was auch durch die Schulkooperation mit dem Wiehler Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium zum Ausdruck kommt. Einen großen Anteil an dem – quantitativen und qualitativen – Aufschwung der TTC-Jugendabteilung, hat vor allem Charly Weber, der seit 2017 als Chef-Jugendtrainer agiert. „Charly ist ein echter Glücksfall für den TTC“, betont Michael Becher und verweist auf das enorme Engagement des Neu-Oberbergers, der seit 2017 in der Gemeinde Reichshof wohnt. Der 59-Jährige hat sowohl als Aktiver als auch als Trainer große Erfolge aufzuweisen. Nach seiner Querschnittslähmung im Jahr 1986 – seit dieser Zeit sitzt er im Rollstuhl – errang er im Behinderten-TT seinen größten sportlichen Erfolg, als er 1990 bei den Paralympics in Barcelona die Goldmedaille gewann.

Dem Engagement von Charly Weber ist es auch zu verdanken, dass der TTC Wiehl ab der Saison 2018/19 als erster Verein in der Geschichte des oberbergischen TT-Sports eine Rolli-Gruppe gegründet hat. So schlossen sich mittlerweile neun weitere Rollstuhl-TT-Spieler aus dem gesamten Bundesgebiet und dem benachbarten Ausland dem TTC Wiehl an, der nun mit drei Teams am Spielbetrieb teilnimmt. Die organisatorischen Voraussetzungen dafür schaffte der TTC Wiehl durch die Mitgliedschaft beim Deutschen Rollstuhlverband (DRS).