TTC Wiehl – Aktueller Bericht TTC-Rollis für Homepage

Rolli-Gruppe des TTC Wiehl: Die Erfolgsgeschichte geht weiter

Die Erfolgsgeschichte der erst Anfang 2018 von unserem Vereinsmitglied, aktiven Spieler und Jugendtrainer Charly Weber ins Leben gerufenen Rolli-Gruppe geht weiter. Dank des unermüdlichen Engagements von Charly Weber, selbst Rollifahrer und Spitzenspieler unserer Zweitbundesliga-Mannschaft, ist diese Gruppe – trotz Corona – auf mittlerweile neun Mitglieder angewachsen. Und zu Beginn der Saison 2022/23 haben wir eine Mannschaft in der 2. Bundesliga und zwei Teams in der Regionalliga gemeldet. Damit gehört der TTC Wiehl zu den wenigen Vereinen, die neue Mannschaften in den Ligen melden konnten, während fast alle anderen Vereine in der Corona-Zeit Mannschaften zurückziehen mussten.

Als neue Mitglieder heißt der TTC folgende neue Mitglieder in seinen Reihen willkommen: Sanna Meinke aus Düsseldorf, den erst 17-jährigen „Lokalmatadoren“ Paul Al Kali aus Nümbrecht, Markus Jutzi aus Nottwill und den Österreicher Henrik Andersson aus Wien. Nicht zuletzt dank der guten Kontakte in die nationale und internationale Rolli-Szene von Charly Weber hat unsere Rolli-Gruppe wahrlich internationalen Charakter, denn die neun aktiven Mitglieder rekrutieren sich aus vier (!) Nationen, und zwar: Deutschland (3), Niederlande (3), Schweiz (2) und Österreich (1). Die neuen TTC-Rolli-Mitglieder wurden durch regionale Zeitungsberichte und zum anderen durch Lehrgänge im In- und Ausland von Charly Weber gewonnen.

Ein Beweis, welch gute „Connection’s“ unser Charly in die gesamte Rolli-Szene hat, stellte er erst kürzlich unter Beweis, als er für den ersten Spieltag in der 2. Bundesliga, der in Passau stattfand, kurzfristig und quasi im Eiltempo den Schweizer Markus Jutzi als neues Mitglied und Aktiven gewinnen konnte. „Markus ist ein „Urgestein“ im Schweizer Rollstuhlsport und ich kenne ich schon seit circa 20 Jahren“, berichtet Charly Weber, der zudem hocherfreut war, dass der Eidgenosse in Passau sein Bundesligadebüt in Deutschland und für den TTC gab: „Ansonsten hätten wir den Spieltag absagen müssen, da alle anderen Spieler verhindert (5 Mitglieder im Krankenhaus und drei hatten nationale Lehrgänge in Österreich bzw. den Niederlande)“, berichtet Weber, der für sich selbst einen Lehrgang in Hannover absagte und zusammen mit Markus Jutzi für den TTC an die Platte fuhr: „Dadurch konnten wir auch die drohende Nicht-Antritt-Strafe von mindestens 250 Euro dem Verein ersparen.“

Neben diesem positiven Aspekt für die TTC-Vereinskasse verlief der 1. Spieltag in der 2. Bundesliga Süd für die erste Mannschaft des TTC Wiehl, die die vergangene Saison sensationell als Tabellenzweiter und Vizemeister beendete, auch noch sehr erfolgreich: Drei Siege aus drei Spielen, hieß am Ende des Spieltages die erfreuliche TTC-Bilanz, so dass der TTC Wiehl gemeinsam mit der punktgleichen Mannschaft von Koblenz II an der Tabellenspitze steht. „Für uns bedeutet das, dass wir den Klassenerhalt jetzt schon in der sicher in der Tasche haben“, freut sich Weber. Und jetzt bläst Weber, in Abstimmung mit seinem Teamkameraden, sogar zum Angriff: „Die restliche Saison spielen wir voll auf Sieg, ja wir möchten jetzt auch um den Aufstieg in die 1. Bundesliga mitspielen.“ Und ein erster Fingerzeig in diese Richtung wird bereits der nächste Spieltag in der 2. Bundesliga am kommenden Samstag, 22. Oktober, in Koblenz geben, denn dann ist die Hinrunde bereits abgeschlossen. In Koblenz wird Charly Weber zusammen mit seinem letztjährigen Partner Christiaan Sterenborg die Farben des TTC vertreten.

Noch ein kurzer Rückblick zur vergangenen Saison: Der zweite Tabellenplatz in der 2. Bundesliga war umso wertvoller, da TTC-Spitzenspieler Charly Weber nicht alle Spiele bestritt. Tabellenplatz eins war ohnehin unerreichbar, da die zweite Mannschaft auf Bayreuth als Erstligaabsteiger auch der haushohe Favorit für den direkten Wiederaufstieg war – und dieser Rolle erwartungsgemäß auch gerecht wurde. Beim Heimspieltag in der Sporthalle Bielstein konnte Weber einige Spiele pausieren, ohne dass er 2. Tabellenplatz noch in Gefahr geriet. Der Einsatz war ein kleines Dankeschön an die angereisten Ersatzspieler aus der Schweiz und den Niederlanden, die eigens für diesen Heimspieltag über 4.000 Kilometer (!) für die An- und Abreise leisteten – auf eigene Kosten versteht sich.

Neben der Mannschaft in der 2. Bundesliga hat der TTC Wiehl für die Saison 2022/23 drei Mannschaften in der Regionalliga Mitte gemeldet, in der insgesamt sieben Teams – darunter beide Absteiger aus der 2. Bundesliga Süd – vertreten sind. Insgesamt stehen drei Spieltage auf dem Spielplan, davon der erste schon am Sonntag, 16. Oktober 2022 als Heimspieltag in der Sporthalle Bielstein. In der vergangenen Saison belegte der TTC Wiehl II in dieser Klasse punktgleich mit dem TSF Heuchelheim den dritten Tabellenplatz. Hervorzuheben dabei die Einzelbilanz von Martin Altermatt mit 8:4 Siegen, womit er den zweiten Platz in der Einzelwertung belegte.

Abschließend kommentiert Charly Weber noch die Tatsache, dass die kleine Rolli-Gruppe des TTC Wiehl eine wahre „Multi-Kulti-Truppe“ (4 Nationen) darstellt: „Weltweit gibt es fast in keinem anderen Land als in Deutschland einen Ligabetrieb für Rollstuhl-Tischtennisspieler. Das heißt, alle Spieler, die etwas häufiger international gegen andere Rollstuhlfahrer spielen möchten, müssen das im Ausland tun.“ Und da kommt Charly Weber als erfolgreicher Spieler und Trainer ins Spiel: „Da ich durch meine langjährigen internationalen Auftritte als Trainer geschätzt bin, werde ich von den Spielern häufig gefragt, ob sie für den TTC Wiehl spielen können.“

In dem Zusammenhang hat Weber aber allerhöchste Hochachtung für seine Mitstreiter: „Die Spieler selbst nehmen immense Kosten auf sich, um für den TTC spielen zu können. Denn keiner dieser Spieler bekommt vom Verein ein Antrittsgeld oder Prämien – was anderswo schon mal üblich ist.“ In dem Zusammenhang verweist Weber nur das Beispiel des Schweizers Martin Altermatt: „Er fährt im Jahr circa 10.000 Kilometer, hinzu kommen noch die Kosten für einige Übernachtungen, nur um an den Spieltagen dabei sein zu können.“

Angesichts dieser Fakten ist Charly Weber – und die gesamte Rolli-Gruppe – dem Vorstand – und natürlich dem gesamten Verein – sehr dankbar, dass ab dieser Saison für die Rolli-Gruppe ein „Topf“ eingerichtet wurde, aus dem bestimmte Härtefälle zumindest etwas „abgefedert“ werden können – wobei die Verwaltung in Händen der Rolli-Gruppe liegt. Dass der TTC die Rolli-Gruppe erstmals mit einem Zuschuss unterstützt, ist für unseren Vorsitzenden Michael Becher ein „erfreulicher Schritt“. Aber auch für ihn steht fest: „Die Unterstützung vom Verein ist sicherlich nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, wenn man das finanzielle Engagement einiger Mitglieder betrachtet. Dementsprechend ist es das Ziel, zukünftig auch Sponsoren zur Unterstützung zu gewinnen“.